18. Oktober / km 2154 / Valdemoro (E)
Frühstück mit Marmelade-/ Nutellabroten und? Na? Richtig: kalte Pizza vom Vorabend. Die Bestellung gestern grenzte eher an Größenwahn als an normalen Hunger, von dieser Menge Pizza werden mindestens drei spanische Großfamilien satt!
So zockeln wir langsam los, neben Nutella/ Marmeladengläsern, Knoblauch, Olivenöl, 750 g Nudeln, Soße, diversen Empanadas (gefüllte Teigtaschen), Käse, Schinken, Brot, 4 Liter Getränk … haben wir nun auch noch einen Pizzakarton unterm Arm, … also verhungern werden wir nicht …
Aus der Stadt heraus zu finden, das dauert … doch dann rollt es prima, Madrid wollen wir großräumig umfahren. Nur Alcalá ist eine der etwas größeren Städte. In der Mittagspause wähnen wir uns schon im sichern Abstand zur Hauptstadt.
Doch dann hört die Straße einfach im Ort auf, Schlaglochpiste, Steine …komisch. Na ja wird nicht lange so sein. Die Häuser ähneln relativ schnell irgendwelchen Baracken, Bauschutt, Müll. Wir sind von einer Minute auf die andere in einer anderen Welt, und diese ist unglaublich elend. Menschen sitzen an Feuern zwischen kaputten Grundmauern. Nee oder ? Wo sind wir? Das GPS schlägt diese als einzige Straße vor …
Ein Mann hält uns an: „hier gibt es nichts zu sehen“, kurz darauf zwei weitere. Einer will wissen wo wir herkommen, Alemania … seltsamerweise spricht er deutsch. „Hier ist kein guter Platz für Euch, zu viele Drogen. Nehmen Sie die Autobahn Richtung Madrid – schnell“. Das ganze Viertel ist ausgehungert, auf Drogen, und das nicht erst seit gestern…
Wir drehen um und nehmen ungerne aber notgedrungen die M 50, breit ausgebaut – die einzige Alternative zum „Slum“ – aber es gibt hier einen schönen breiten Standstreifen, den wir alleine benutzen dürfen. Nach circa 10 km hält uns die Straßenwacht an : „Dies hier ist kein guter Platz für Euch, Ihr dürft hier nicht fahren, das IST eine Autobahn …“
Neben uns verläuft seit ca. einem Km eine kleine Nebenstraße, auf die wir uns auch schon gerne gebeamt hätten. Ganz neu gebaut ist sie und hat noch keinen Anschluss ans Straßennetz. „Fahren Sie besser dort“ sagt der nette Straßenarbeiter und hilft uns die Räder samt Gepäck über die Leitplanken und ähnliche Hindernisse zu schaffen. Vermutlich sind wir die ersten, die die Alternativstraße, zu Autobahn benutzen und einweihen durften …
Wir sind recht früh an unserem Zielort. Weiterfahren ist wegen Unterkünften doof. Und Abenteuer hatten wir heute eh genug…
Hallo aus der Ottweilerstrasse. Hier sind es milde 21°C. Ich finde es phantastisch, was Ihr beide macht. Das Leben ist so schnell vorbei. Auch wenn Ihr, wie im Bild zu sehen, auf dem Standstreifen steht seid Ihr beide für mich ganz links auf der Überholspur 😉 Weiter so, alles Gute und kommt gesund wieder nach Hause, viele Grüße Ulli und Katrin