28. Oktober / km 3283 / Sevilla (E)
Spanier mutieren am Wochenende zu ausdauernden Feiernasen – zumindest in La Palma, zumindest in der Bar unter uns. Die ganze Nacht geht es laut und fröhlich zu, in den Morgenstunden ist dann mal Ruhe. – Bis sich um halb acht wieder das gefühlte ganze (männliche ) Dorf unter unserem Fenster zum Rauchen und Krackelen versammelt hat. Super Stimmung da unten!
Um neun ist alles schlagartig ruhig – wo sind die denn plötzlich alle hin? Gottesdienst? um die Sünden der letzten Nacht zu beichten? Beim Zurückgeben des Schlüssels sitzt noch ein letzter, versprengter (und vermutlich ungläubiger) Haufen an der Theke und knabbert Gebäck. Die ganze Bar liegt voller verknüllter Zettel – Getränkerechnungen, die nun die Putzfrau davon fegt.
Locker 50 km bis Sevilla – so hatte man sich den Morgen erträumt … Der Wind achtet die Sonntagsruhe genauso wenig, wie die Feiernasen. Einfach nur „volle Suppe“ ist die Devise.
Mit fest angezogener Handbremse kämpfen wir uns in die Stadt. Dieter und das „tscheiß GPS“ machen das wieder klasse! Wir landen bei Puente de Jerez, direkt am zentralsten Punkt, das erste Hostal ist unseres – die Radels dürfen nun die Aussicht vom Balkon genießen. Wir erkunden derweil Sevilla, das uns direkt in seinen Bann gezogen hat und für das Strampeln und Fluchen am Morgen reichlich entlohnt. Ein Besuch in Sevilla sei jedem ans Herz gelegt.